Von der Straße ins Gefängnis
Chennor kannte nur das Leben als Einzelkämpfer. Er schlug sich allein auf den Straßen der Hauptstadt Sierra Leones durch. Mit 15 Jahren wurde er verhaftet – weil er nachts ziellos auf der Straße unterwegs war. Fünf Jahre verbrachte er im Pademba Prison – einem berüchtigten Ort im Herzen Freetowns…
Pademba Prison: Ein Ort ohne Menschlichkeit
Die Zustände im Pademba Gefängnis sind katastrophal. 1914 wurde es von den Engländern für 300 Häftlinge erbaut. Heute werden dort über 1.400 Insassen zusammengepfercht. Acht oder neun Personen teilen sich eine Zelle. Sie schlafen im Hocken oder Stehen. Vor allem für minderjährige Häftlinge ist das ein vernichtender, gefährlicher Ort.
Kein Kind gehört ins Gefängnis
Im Pademba Prison sind viele Minderjährige inhaftiert – meist aus nichtigen Gründen. Sie werden einfach mit einkassiert, wenn ein Verbrechen passiert und sie in der Nähe sind. Auch Minderjährige, die auf der Straße leben und betteln, werden weggesperrt. So wie Chennor, der mit 15 Jahren ins Pademba Gefängnis kam, weil er nachts auf der Straße unterwegs war.
Die meisten von ihnen haben gar keine Straftat begangen. Sie sind auch nicht vorbestraft. Trotzdem werden sie eingesperrt – und das ohne rechtlichen Beistand, ohne Gerichtsverfahren. Zusammengepfercht mit erwachsenen Sträflingen sind sie Gewalt, Missbrauch und Drogen ausgesetzt. Einige Jugendliche überleben das Pademba Gefängnis nicht.
Ausweg nach der Haft?
Die minderjährigen Häftlinge werden nicht nur ihrer Kindheit, sondern auch ihrer Zukunft beraubt – abgestempelt als „einmal kriminell, immer kriminell“. Wer stellt schon einen Ex-Inhaftierten ein? Vor allem, wenn dieser noch nicht mal richtig lesen und schreiben kann!
Viele der Jugendlichen in den Gefängnissen sind nie oder nur kurz zur Schule gegangen. Vielen droht nach der Haftentlassung wieder die kriminelle Laufbahn. Was bleibt ihnen anderes übrig?
Don Bosco hilft Jugendlichen im Gefängnis
Seit 2013 steht Don Bosco minderjährigen Inhaftierten in Freetown zur Seite. Sie sind die schwächsten Glieder in der Gefängnishierarchie und brauchen besonderen Schutz.
Don Bosco versucht, sie aus dem Gefängnis herauszuholen, denn das Pademba Prison ist nicht der richtige Ort für Jugendliche. In der Zwischenzeit geht es darum, die Haftbedingungen erträglicher zu gestalten. Außerdem fängt Don Bosco junge Menschen nach ihrer Haftentlassung auf. Sie können die Schule nachholen und eine Ausbildung absolvieren.
Chennor – Vorbild und Mutmacher
Auch Chennor wurde nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis von Don Bosco aufgefangen. „Ich fühlte mich zum ersten Mal in meinem Leben willkommen. Don Bosco ist meine Familie,“ erinnert er sich zurück. Er holte seine Schulbildung nach und machte anschließend eine Ausbildung zum Schweißer. Sein erstes Gehalt spendet er für die Arbeit Don Boscos im Pademba Prison. Aus eigener Erfahrung weiß er, wie wichtig Don Bosco für die Jugendlichen im Gefängnis ist.
Deshalb arbeitet Chennor heute als ehrenamtlicher Helfer bei Don Bosco. Mehrmals in der Woche überwindet er sich und kehrt freiwillig zurück in die Hölle seines Lebens. Nun aber als Vorbild und Mutmacher.
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